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Mehr Resilienz im IT-Bereich

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28. Sep 2023

Gastbeitrag aus dem GRR Basic Retail Report von Christian Schmidt, Geschäftsführer der INTREAL Solutions.

Cybercrime as a Service werde immer mehr zum Problem. Davor warnte Sinan Selen, Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, die Immobilienbranche auf dem diesjährigen Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin. Ein wichtiger Weckruf! Denn die Immobilienbranche redet regelmäßig über Digitalisierungsthemen wie einheitliche Datenstandards, Schnittstellenoptimierung, automatisierte Reportings, Desktop-Bewertungen etc. Was dabei häufig viel zu wenig be-rücksichtigt wird, ist das Thema IT-Sicherheit. Viele Unternehmen wiegen sich in falscher Sicherheit – gemäß dem Motto,
dass eher Staaten, Behörden oder kritische Infrastruktur im Fokus der Angreifer stünden. Dies ist jedoch ein Irrtum. Die Frage ist – auch für Immobilienunternehmen – mittlerweile nicht mehr, ob es passiert, sondern wann und in welchem Umfang.

Zum einen ist in den vergangenen Jahren die IT-Infrastruktur in Immobilienunternehmen immer weitergewachsen, da ständig neue Themen wie Regulierung, Risikomanagement, ESG u. a. abgebildet werden müssen. Die Folge: Je stärker das Geschäft und die Prozesse digitaler werden, desto mehr Angriffsflächen bieten sich Cyber-Kriminellen. Es ist unerlässlich, dass die IT-Security mitwächst. Dies ist in der Praxis jedoch in den meisten Fällen nicht der Fall und passt im Übrigen zum generell langsamen und schwerfälligen Umgang der Branche mit der Digitalisierung. Zum anderen ist die ahrscheinlichkeit, Opfer eines Hacker-Angriffs zu werden, gestiegen. Der Grund: Die Frequenz von neu entwickelten Schadprogrammen hat die letzten Jahre – vor allem seit Beginn der Pandemie – exponentiell zugenommen. Mittlerweile existieren weit über eine Milliarde verschiedener Schadsoftwares am Markt. Diese kontinuierliche Zunahme fordert eine stets zu aktualisierende IT-Sicherheitsstrategie samt technischer Maßnahmenumsetzung. Dazu zählt auch eine fortlaufende Sensibilisierung aller Mitarbeiter, entsprechende Neuinvestitionen und dauerhaft höhere laufende Kosten für IT-Sicherheit. Dies passiert nicht
flächendeckend. In der Praxis trifft es derzeit quasi täglich Unternehmen verschiedener Branchen.

Welche Folgen kann ein Cyberangriff nach sich ziehen? Zuerst einmal ist ein Immobilien-unternehmen für mehrere Tage bis mehrere Wochen nicht handlungsfähig. Zwar können Kapital oder gar die Immobilien nicht entwendet werden. Was aber regelmäßig gestohlen wird, sind Daten – und nicht nur die eigenen, sondern auch die Daten Dritter wie beispielsweise von Dienstleistern, Mietern und Anlegern. Letzteres kann beispielsweise bei institutionellen Investoren oder Family Offices sehr negative Folgen haben. In der Praxis werden die betroffenen Unternehmen häufig erpresst. Die Drohung: Entweder
wird Lösegeld bezahlt oder die Daten werden ins Darknet gestellt und dort verkauft.

Ebenfalls geht Datendiebstahl meist mit Datenschutzverstößen einher. Hier greifen die Regelungen der DSGVO, die auch mögliche behördliche Bußgelder oder Schaden-ersatzzahlungen gegenüber den Betroffenen regelt. Die Bußgelder der DSGVO bemessen sich an dem Umsatz des Unternehmens, in Abhängigkeit zur Schwere des Vorfalls. Diese können schnell mehrere Millionen Euro betragen. Bei Datendiebstahl können diese Schäden schnell sehr hoch sein. Unternehmen können sich dagegen zwar mit einer Versicherung gegen Dritthaftungsschäden versichern. Dies ist allerdings nicht preiswert und die Kosten dafür steigen kontinuierlich. Der wohl aber größte Schaden, der durch eine Cyber-Attacke entsteht, ist der Reputationsschaden.

Den vollständigen GRR-Report finden Sie hier.